Einst waren sie Samuraischwerter im Dienste der wirklich Großen der japanischen Geschichte. Jetzt, im Jahre 2205, hat man ihnen einen menschlichen Körper gegeben, damit sie gegen das Böse kämpfen können, das den Lauf der Zeit verändern will. Dafür werden sie in Gruppen in die Vergangenheit geschickt. Doch was machen die ehemaligen Schwerter, wenn sie nicht gerade die Welt retten? Richtig! Kochen, Wäsche waschen, Gartenarbeit und jede Menge Unsinn! Diese netten Alltagsgeschichten wurden in Touken Ranbu: Hanamaru von Studio Doga Kobo (Gekkan Shoujo Nozaki-kun) vom 3. Oktober 2016 bis zum 19. Dezember 2016 in Japan ausgestrahlt. Im Sommer 2017 folgte dann der Actionableger Katsugeki/Touken Ranbu des erfolgreichen Browser-Games Touken Ranbu aus dem Hause Nitroplus. Am 8. Januar 2018 geht Hanamurau in die zweite Runde, weswegen wir noch einmal einen Blick auf die erste Staffel werfen.
Endlich ist es soweit: Kashuu Kiyomitsus Schwertpartner Yamatonokami Yasusada hat von Meister Saniwa nun auch einen menschlichen Körper bekommen. Damit sind die ehemaligen Klingen von Okita Souji, dem berühmten Mitglied der Shinsengumi, wieder zusammen und können nun Seite an Seite gegen die „Time Retrograd Army“ in die Schlacht ziehen. Doch zu allererst muss dem Neuankömmling das Leben in der Zitadelle gezeigt werden. Hier halten sich alle von Meister Saniwa mit Menschenkörper versehenen Schwerter auf und übernehmen neben den Hausarbeiten auch andere Aufgaben, um ein normales Leben führen zu können, abseits der Schlachtfelder der Vergangenheit. Dorthin schickt sie ihr neuer Meister nämlich, denn der Feind versucht dort durch Eingreifen in die Ereignisse, den Lauf der Zeit zu verändern. Ziemlich schnell muss Yamatonokami Yasusada einsehen, dass es eine schwere Verantwortung ist, sich dieser Aufgabe zu stellen. Die Verlockung, selbst den Lauf der Dinge zu ändern, ist groß, denn bei seiner ersten Mission verschlägt es ihn zu einem geschichtlichen Großereignis, wo er seinem früheren Heeren Okita Souji helfen könnte. Zum Glück ist er nicht alleine mit seinen Sorgen und die anderen in der Zitadelle helfen ihm, auf andere Gedanken zu kommen. Mal gewollt, mal ungewollt!
Die Alltagsprobleme warten auf jeden
Originaltitel | Touken Ranbu: Hanamaru |
Jahr | 2016 |
Episoden | 12 (1 Staffel) |
Genre | Slice of Life, Comedy |
Regisseur | Takashi Naoya |
Studio | Doga Kobo |
Während in Katsugeki/Touken Ranbu die Missionen Vorrang hatten und wir nur für zwei Folgen in der Zitadelle waren, geht Touken Ranbu: Hanamaru genau andersherum vor. Wir befinden uns fast ausschließlich auf dem japanischen Grundstück in der Zukunft, wo man mehr das Gefühl bekommt, im alten Japan zu sein, als im Jahr 2205. Neben den normalen Hausarbeiten, bei denen schon genug schief geht und daher bereits diese Sachen für Spaß sorgen, kommen den Figuren immer wieder neue Ideen, etwas anzustellen. Dabei meinen sie es nur selten böse, doch selbst das Vogelfangen wird zu einer rasanten Verfolgungsjagd, bei dem nicht nur die frisch gewaschene Wäsche am Ende am Boden liegt!
Ihrem neuen Meister wollen die ehemaligen Klingen, soweit sie können, helfen. Da wird auch schon mal in der Küche gemeinsam gekocht (und nebenbei gesungen?!), um dem kranken Meister — den der Zuschauer übrigens nie zu Gesicht bekommt! — eine Mahlzeit zuzubereiten. Für den Zuschauer bedeuten diese kleinen Hausabenteuer nette spaßige Unterhaltung, bei denen man sehr gut abschalten kann. Einen roten Faden gibt es bei all den kurzen Geschichten auch: Yamatonokami Yasusada,der nach seiner ersten Mission mit sich ringt, ob er nicht doch seinem alten Meister helfen sollte, obwohl es gegen die Regeln verstößt, holt sich Rat bei anderen aus der Gruppe. Er lernt durch andere Missionen, wie wichtig ihre Aufgabe ist. Trotzdem: Es wäre so einfach, jetzt da er einen richtigen Körper hat, seinem ehemaligen Chef zu helfen!
Ein Anime für Fans des Spiels Touken Ranbu
Wer schon nach der ersten Folge das Gefühl hat, regelrecht von der Masse der Charaktere erschlagen worden zu sein, der wird feststellen: Wir haben gerade einmal einen Bruchteil der Figuren kennen gelernt. Während die Geschichten dahinfliegen, ziehen nämlich pro Abenteuer immer wieder Schwerter in die Zitadelle ein. Fans der Spielvorlage werden daher ihre große Freude daran haben, wenn auch ihre Lieblinge nun mit von der Party sind. Für Touken Ranbu-Neulinge ist es hingegen ziemlich schwer, sich alle Namen so schnell zu merken und deren Beziehungen untereinander zu verstehen. So haben einige Schwerter demselben Meister gedient, sind vom selben Schmied gefertigt worden oder standen sich in einem Duell gegenüber. Es kommt daher nicht selten vor, dass Freudentränen fließen, wenn „Brüder“ wieder zusammenkommen oder es zu Streitigkeiten kommt, wenn „Kopien“ mit in der Zitadelle wohnen! Wer sich wenigstens etwas mit der Zeit der Samurai auskennt, wird den Vorteil haben, die ehemaligen Meister der Waffen zu kennen. Neben den Mitgliedern der Shinsengumi werden auch andere große Namen erwähnt, z.B. Date Masamune, der in der Zeit der Streitenden Reiche auf den Putz gehauen hat und von dem gleich drei Klingen hier vertreten sind. Ein kleiner Tipp zu diesem Thema: In Katsugeki/Touken Ranbu hat man sich auf eine Handvoll Charaktere fokussiert. Diese Serie ist daher ein guter Einstieg, um immerhin diese Figuren schon mal kennen zu lernen, denn in Touken Ranbu: Hanamaru tauchen sie alle ebenfalls irgendwann auf. Sympathieträger findet man auf jeden Fall bei der Fülle an Figuren, denn sie haben fast alle nette Macken und Charakterzüge. Vor allem die Damenwelt wird sich freuen, denn die Schwerter sind ausschließlich männlich.
Singende Schwerter
Produziert hat den Anime das Studio Doga Kobo, das in seinem Portfolio eine ganze Menge Comedyserien vorzuweisen hat. Diese Erfahrung mit dem Genre merkt man Touken Ranbu: Hanamaru an, denn die Witze sind gut positioniert. Regisseur Takashi Naoya (Luck & Logic) nahm auf dem Regiestuhl Platz, was er bisher noch nicht so oft getan hat. Hingegen kümmerte sich Altmeister Kenji Kawai (Mobile Suit Gundam 00) um die Musik, womit er seiner schon langen Liste an Anime Soundtracks, wieder einen Titel mehr hinzufügen konnte. Keine leichte Aufgabe hatte Junichirou Taniguchi (Natsuyuki Rendezvous) bei der Fülle an Figuren. Doch vorlagengetreu setzte er die Charaktere um, sodass Fans des Spiels nichts zu meckern haben. Den Openingsong übernahmen zwei der Synchronsprecher: Mitsuhiro Ichiki (Yamatonokami Yasusada) und Toshiki Masuda (Kashuu Kiyomitsu) singen den fröhlichen Song „Hanamaru◎Biyori“, wozu ihre jeweiligen Charaktere dann auch teilweise tanzen. Das Opening verändert sich übrigens im Laufe der Folgen. Da mehr und mehr Figuren dazu kommen, dürfen sie auch einen Platz im Vorspann einnehmen. Auch der Einspielertext, der immer vor dem Opening aufgesagt wird, variiert von Folge zu Folge, da immer ein anderer Sprecher diesen Part übernommen hat. Wo wir gerade schon bei variieren sind: Insgesamt hat die Serie 11(!) verschiedene Endingsongs — passend von den anderen Sprecher der Klingen gesungen.
Nachdem mir die ersten Folgen von Katsugeki/Touken Ranbu sehr gut gefallen haben, habe ich mir die Hanamaru Staffel ebenfalls angeschaut. Da ich die Vorlage nicht kenne, war ich zu Beginn auch erst einmal erschlagen von all den Figuren und ihren ellenlangen Namen! Immerhin, ein paar ihrer ehemaligen Besitzer sagten mir etwas, sodass ich schnell im Samuraifangirlmodus war. Ins Herz geschlossen habe ich so einige Figuren, allen voran Yamatonokami Yasusada, dessen Problem man gut nachvollziehen kann. Gefreut habe ich mich, als Kane-san und Kunihiro dazugestoßen sind. Ich mag die beiden aus dem anderen Anime-Ableger total und als dann später noch Tsurumaru und Mikazuki dazu kommen, war ich ein Fangirl im Glück. Vor allem die Dauerwitze auf Mikazukis Alter — er ist eine Klinge, die einige Jahre auf dem Buckel hat — sind sehr amüsant. Allgemein gibt es einiges zum Lachen, denn die Abenteuer sind einfach knuffig gehalten. Ob es nun um eine Geisterjagd geht oder um das Umstylen zum Super-Touken, es war immer etwas los und die Folgen flogen nur so dahin. Gerade nach einem stressigen Arbeitstag war Touken Ranbu: Hanamaru genau richtig für mich, weswegen ich mich sehr auf die zweite Staffel freue.
Zweite Meinung:
Es ist einfach goldig, den Schwertern bei ihren großen und kleinen Problemen zuzusehen. Sie sind ein quirliger Haufen und kommen immer wieder auf neue Ideen. Dabei hat zwar jeder Charakter irgendwie seine persönliche Note, aber es gibt so viele von ihnen, dass es schwer fällt, den Überblick zu behalten oder sich auch nur die teilweise sehr langen Namen zu merken. Trotzdem ist diese lockere, niedliche Serie perfekt zum Abschalten nach einem langen Uni- oder Arbeitstag.
Dritte Meinung:
Für mich war Touken Ranbu: Hanamaru der erste Titel aus der Reihe, den ich gesehen habe. Auf meiner Liste steht jetzt aber auch die erste Staffel von Katsugeki/Touken Ranbu. Es sah auf den ersten Bildern sehr bunt aus und hat sich nicht schlecht angehört, deswegen habe ich beschlossen, die Serie anzuschauen. Ich muss sagen, dass ich mich am Anfang ein bisschen schwer getan habe. Es waren so viele Charaktere und mir hat der Zusammenhang ein bisschen gefehlt. Ich kannte auch nur ganz wenige Figuren, die erwähnt worden sind. Durch einen Crashkurs von einer echten Kennerin der japanischen Geschichte wurde mir einiges klar und im Nachhinein muss ich sagen: Wenn ich das Ganze vorher gewusst hätte, hätte mir die Serie vermutlich besser gefallen. Das Ende fand ich aber richtig klasse, hier hängen auch mehrere Folgen zusammen und es gibt richtig Action. Bei den ganzen Charakteren sind einige dabei, die ich mag und mich immer gefreut habe, wenn sie aufgetaucht sind. Die Serie ist auch sehr humorvoll, was zum Großteil ja der Hauptpunkt ist, und ich konnte viel lachen. Alleine die Figuren an sich sind schon echt knuffig. Ich werde auf jedenfall Katsugeki/Touken Ranbu anschauen, damit ich mich auch auf die zweite Staffel freuen kann.